(Bild: Blick aus dem Stellwerk "Jf" an einem eisigen Vormittag auf die ehemalige Abzweigstelle)

"Reaktivierung der Strecke Buchholz - Maschen für den ÖPNV"

Vorhaben des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Was wird reaktiviert ?

Rückblick:

Die Strecke Buchholz - Maschen wurde im Zuge des Baues des Rbf Maschen notwendig, um den westlichen und südwestlichen Güterverkehr dem neuen Rbf zuführen zu können. Die Bauzeiträume waren Anfang der 1970er bis Mitte der 1970er Jahre. Genutzt wurde hierbei ein Teil der damals noch existierende Strecke Buchholz - Lüneburg, die über Jesteburg verlaufend bis zu der neu erbauten Abzweigstelle Jesteburg über fast 8km Streckenlänge führte. Ab der Abzweigstelle Jesteburg (heute Überleitstelle Jesteburg) führte eine komplett neu erbaute zweigleisige Teilststrecke dann über Ramelsloh bis zum Rbf Maschen. Die alte Strecke Buchholz - Lüneburg war eingleisig und so wurde im Zuge des Aus und Neubaues der Abschnitt Buchholz - Abzweigstelle Jesteburg zweigleisig erweitert und die komplette Strecke, die die Nummer 1280 trägt, wurde damit durchgehend zweigleisig. Zu dieser Zeit verkehrten noch die Personenzüge auf der Strecke Buchholz - Lüneburg, sie zweigten in Jesteburg bei der Abzweigstelle ab bzw. wurden dort auf die ausgebaute Strecke eingefädelt. Mit Einstellung des Personenverkehrs im Jahre 1981 und der dann erfolgten Stillegung des Abschnittes Abzweigstelle Jesteburg - Lüneburg verlor natürlich die gesamte Strecke, so auch der knapp 8km Abschnitt Buchholz - Abzweigstelle Jesteburg, seinen Personenverkehr. Damals existierten noch die Haltepunkte Reindorf und Jesteburg sie sich an dem ausgebauten Abschnitt befanden. Die Haltepunkte wurden schon vor vielen Jahren vollständig abgebaut, die Stecke selbst veränderte sich bis zum heutigen Zeitpunkte nicht. Vor einigen Jahren wurden allerdings umfangreiche Lärmschutzwälle montiert, insbesondere in Jesteburg.

Sollte somit dieser Strecke in den Bemühungen des Ministeriums Erfolg beschieden sein, sähe eine "Reaktivierung" vermutlich wie folgt aus :

Herstellung der Haltepunkte nebst Bahnsteigen in Reindorf, Jesteburg und mutmaßlich Marxen, Ramelsloh und einem weiteren, vermutlich Freschenhausen. Einbindung der Personenzüge in den Güterzugtakt bzw. umgekehrt, Anpassung der Weichenverbindungen bzw. Schaffung einer neuen Verbindung in Maschen, sodass die Züge zum Personenbahnhof in Maschen gelangen können, welches ohne größeren Aufwand machbar wäre. Die sonstige Infrastruktur gibt problemlos eine Aufnahme der Personenzüge her, die Technik ist modern genug und braucht nicht erweitert, vieleicht allenfalls ergänzt oder in kleinem Maßstabe umgebaut werden. Die Strukturen für einen Neubau der Bahnsteige sind überwiegend optimal bis günstig, in Reindorf und Jesteburg können die alten Haltepunktstrukturen mit kleinem Aufwand problemlos wieder hergestellt werden.

Schlußwort

Freilich auch wenn das Vorhaben für diese Strecke sehr realistisch ist, einfach weil sie vergleichsweise preiswert zu realisieren ist, kann von einer Reaktivierung einer Infrastruktur eher nicht die Rede sein, die Strecke war nie stillgelegt oder gar abgebaut. Eine planmässige Personenzugrelation Buchholz - Maschen hat es nie gegeben, es kann also auch dort nichts reaktiviert werden, was nie deaktiviert wurde. Dennoch ist die Aufnahme eines Personennahverkehrs ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung, vorhandene Infrastruktur für die ansässigen Menschen attraktiver zu machen und darüber hinaus Möglichkeiten zu realisieren, das Verkehrsmittel Schiene als Alternative zum Individualverkehr nutzen zu können.

Leider stand die dann tatsächliche Reaktivierung des Streckenabschnittes ehem. Abzweigstelle Jesteburg - Lüneburg aktuell nie wirklich zur Diskussion, auch wenn diese gerade im Zuge einer Y-Trassenalternative und auch als Variante zur Schaffung eines ÖPNV Anschlusses der Gemeinde Jesteburg schon mehrfach in früheren Bemühungen diskutiert wurde.

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